Das Gefühl, wenn dir einer sagt „You made my day“ und du weißt, es ist (nur) deshalb, weil du ihm gerade irgendeine überteuerte Scheiße abgekauft und ihn obendrein auch noch zum Essen eingeladen hast. Das Gefühl, wenn du nach dreistündiger Wanderung bei tropischen Verhältnissen am schönsten Wasserfall des Landes angelangt bist und dich der dort herrschende Luftstrom beinahe umhaut. Das Gefühl, wenn dich das herunterdonnernde angenehm kalte Wasser tatsächlich umhaut. Das Gefühl den Typen im Straßendreck liegen zu sehen mit einer riesigen Wunde am geschwollenen Bein, die über und über mit Fliegen bedeckt ist. Das Gefühl genau zu wissen, dass der Mann keine zwei Wochen mehr lebt und du genauso weg geschaut hast wie alle andern. Das Gefühl im versifftesten Internet-Cafe der Stadt Post von zu Hause zu lesen. Das Gefühl, wenn klar ist, dass deine Reisebekanntschaft die Gruppe mitten im Dschungel verloren hat. Das Gefühl sie wiederzusehen mit der Gewissheit, dass dies nur möglich war Dank mobiler Telefontechnik, die hier besser als im Pfälzer Wald funktioniert. Das Gefühl selbige Person zweimal am Busbahnhof zu verabschieden und wieder getrennte Wege zu gehen. Das Gefühl, wenn man schon drei Stunden die Knie in den Rücken des Vordermanns gedrückt hat und man denkt es geht jetzt nicht mehr. Das Gefühl, wenn dann der Motor ständig aus geht und der vollbesetzte Bus auf der stark befahrenen Hauptstrasse des Zielortes angeschoben werden muss. Das Gefühl, wenn dich der spastische Junge aus Dankbarkeit fast zerquetscht, weil du ihm 25 Cent Almosen gegeben hast.