Antwort auf: Eeeee-lec-tri-ci-teeeee (English version on the bottom)
Die Lektüre des genannten Beitrags forderte von mir mehr als einen Kommentar.
Klar kannst du dich darauf berufen lokale Gepflogenheiten nicht zu kennen, genau wie die Gesetzte der Physik. Wenn du sie nicht gelehrt bekommen hast, musst du sie selbst manchmal bitter erfahren. Wie du bereits gesagt hast, gibt es keinen Grund die Dorfbewohner dafür anzuklagen. Und wer sagt denn, dass unser System, z.B. Straffreiheit für unter 14jährige, bessere Menschen hervorbringt? Ghandi, Mutter Theresa und auch die Queen von England wurden als Kinder geschlagen – keine schlechten Menschen, oder? Das hätte vielleicht auch Lena Meyer-Landgut oder Tokio Hotel verhindert. Aber ich schweife ab.
Wenn du dich in offensichtlich unbekannte Situationen begibst, also als Wilder in eine Gegend mit Stromleitungen oder als Tourist in eine fremde Kultur, solltest du den Ball flach halten, also aufpassen. Sagt dir jeder.
Deswegen nichts tun, die Augen verschließen? Deine Fantasie zeigt dir schon was passiert, dein Freund wird durchgebraten bzw. das Mädchen weiter zugerichtet. Nicht die beste Lösung, schon gar nicht für Patienten mit dem Helfersyndrom. Aber ein vorsichtigerer Umgang darf es schon sein.
Während dir die Stromleitung nach dem ersten Kontakt keine zweite Chance lässt, kannst du den Mob beobachten und einschreiten, wenn es kritisch wird (Gefahr bleibender Schäden oder Lebensgefahr für das Opfer). Oder, falls dir spanking schon zu hart erscheint, vorsichtig einschreiten, versuchen die Gruppe zu beruhigen und in Erfahrung bringen, was vor sich geht. Ein respektvoller Umgang ist das A und O. Und wenn die Beteiligten weiter auf ihrer Vorgehensweise beharren, dir und deinen Einwänden also keinen Respekt zollen, und wie du sagst, keine höhere Autorität greifbar ist? Dann entscheide deinem Glauben entsprechend und trag die Folgen. Um zum Märtyrer zu werden bedarf es IMHO aber keines dummen Zu-Tode-kommens, sondern der bewussten Entscheidung für seine Überzeugungen zu Leiden. Also bitte keine nachträglichen Anklagen, die Geschichte selbst bewirkt ihr Nötiges. Soweit stimme ich dir also zu.
Nun zur Verteidigung der rüden Praxis: Während bei uns Erziehung mit Bildung, ausgeklügelten Konzepten und der Durchsetzungskraft übergeordneter Autoritäten gewaltlos ablaufen kann, fehlen in vielen ärmeren Ländern den Erziehenden solche Strukturen und vor allem die Zeit, solche zu entwickeln. (Auch Problem-) Kinder müssen möglichst schnell funktionieren. Leistet man es sich schon sie zur Schule zu schicken, sollen sie dort möglichst schnell Fortschritte erzielen, die ihnen und ihrer Familie wirtschaftliche Vorteile bringt. Die freie Entfaltung der Persönlichkeit steht, wenn überhaupt, ganz unten auf der Agenda. Muss man als Westler erstmal verstehen, dass es hier primär ums Überleben geht. In vielen Gesellschaften werden zudem Kinder noch mehr wertgeschätzt als bei uns, was nicht heißt, dass sie nicht verprügelt werden. Das ist dort eine gutgemeinte Erziehungsmethode, die nicht nur bei den bereits genannten Personen funktionierte, und immer noch besser ist, als Kinder in der harten Wirklichkeit besagter Länder völlig sich selbst zu überlassen.
Gibt man sich damit nicht zufrieden, was ich durchaus als löblich erachte, kann man jedoch keinen unmittelbaren Wandel durch einmaliges Einschreiten erwarten. Konnte man mit den Folgen des Vorfalls umgehen, d.h. überlebt man und resigniert (noch) nicht, so kann man als Konsequenz über weitere mögliche Schritte nachdenken. Ich sehe hier vor allem die Arbeit auf sämtlichen Autoritätsebenen. Während die höchsten politischen Instanzen (Regierung, Verfassung) vielleicht schon die Menschenrechte anerkennen, kann es mit der Durchsetzung dieser Vision noch hapern. Neben der finanziellen Stärkung und Ausweitung der bestehenden Strukturen, kann man auch eigene Wege gehen, wie es viele Hilfsorganisation mit ihren Projekten machen. Somit die Bevölkerung indirekt stärken, selbstbewusster und sensibler machen. Damit steigert man das Verlangen nach stabilen und gerechten Strukturen der Strafverfolgung und des Strafvollzugs. Gleichzeitig verringert man durch ökonomische Stärkung den Zwang zum Diebstahl. Aber Verbrechen wird es immer geben, weshalb ersteres schwerer wiegt.
Wie ging die Geschichte aus?
For the international guests: Google Translation
Reply to: eeeee-lec-tri-ci-teeeee
The reading of the said article demanded from me more than a comment.
Sure you can not rely on you to know local traditions, like the laws of physics. If you have not been taught, you gotta learn sometimes even bitter. As you have already said, there is no reason to accuse the villagers of this. And who says that our system, for example, Impunity for under 14 year old, better people brings forth? Ghandi, Mother Teresa and the Queen of England were beaten as children – not bad people, right? This might also prevents Lena Meyer-estate or Tokio Hotel. But I digress.
If you embark in apparently unknown situations, so as Wilder in an area with power lines or as a tourist in a foreign culture, you should keep flat, so watch the ball. It tells you each. Why do anything turn a blind eye? Your imagination will show you just what happens, your friend is cooked through and the girl further prepared. Not the best solution, especially not for patients with the helper syndrome. But a more cautious approach may be there already. While you can not get a second chance to the power line after the first contact, you can observe and intervene the mob if it is critical (risk of permanent damage or death to the victim). Or, if you spanking seems too hard, gently intervene, the group trying to calm down and to find out what is going on. A respectful approach is the A and O. And if the parties continue to insist on their approach, so you and your invective pay no respect, and as you say, no higher authority is tangible? Then your faith decide accordingly and carry the consequences. To become a martyr IMHO it needs but none stupid to Death Agreement, but the conscious decision for his beliefs to suffering. So please no subsequent charges, the story itself causes their wherewithal. As far as I so agree with you.
Now in defense of the rude practice: While education can take place in our violently with education, sophisticated concepts and enforcement power over subordinate authorities, lacking in many poorer countries, the parents of such structures, and especially the time to develop such. (Also problem) children need to work as quickly as possible. Does one it already to send them to school, they are there as soon as possible to make progress, which brings them and their family economic benefits. The free development of the personality is, if at all, at the bottom of the agenda. Should we as Westerners first understand that it is primarily a matter of survival here. In many societies, children also are more valued than ours, which does not mean that they will not be beaten. This is where a well-intentioned educational method that worked not only with the people already mentioned, and is still better to completely leave as children in the harsh reality of said countries themselves.
Are you yourself not satisfied with what I consider quite as laudable, however, one can not expect any immediate change by a single intervention. Could you deal with the consequences of the incident, ie you survive and do not resigne (yet), so you can think about as a consequence of possible further steps. I see especially the work at all levels of authority. While the highest political authorities (Government, Constitution) may already recognize human rights, it can still hapern with the implementation of this vision. In addition to financial strengthening and expansion of the existing structures, you can also go their own way, as do many charity with their projects. Thus strengthening the population indirectly, make self-confident and sensitive. In order to increase the desire for stable and equitable structures of law enforcement and the penal system. At the same time reduced by strengthening the economic compulsion to steal. But there will always be crime, which is why the former weighs heavier.
How did the story end?